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2019-06_Sucht und Laster-7-Falsches Essen

Lust und Laster Teil 7

Du bist, was du isst

Oder besser: Dein Körper ist, was du isst.

 

Was ist "falsches Essen"?

Ich werde in diesem Teil unsere "Zivilisationskost" unter die Lupe nehmen.

  


Ich habe in den letzten Kapiteln immer wieder mal das „falsche Essen“ erwähnt, darauf werde ich nun eingehen.

Von dem Adjektiv „falsch“ möchte ich nun wegkommen, denn „falsch“ ist eine negative Bewertung. Verstehe dieses „falsch“ erst einmal im Sinne von „nicht artgerecht“. Auch das ist natürlich eine negative Bewertung, diesen Ausdruck behalte ich solange auch nur solange bei, bis du weißt, was ich überhaupt unter nicht artgerechtem Essen verstehe.

 

Um es vorweg zu nehmen:

Auch wenn du künftig etwas isst, das ich als „falsch“ oder „nicht artgerecht“ bezeichne, so ist das in Ordnung. Keine Verbote! Es macht auch keinen Sinn, ein schlechtes Gewissen zu haben, im Gegenteil.

 

Diese Aufklärung muss einfach sein, damit du dein Bewusstsein schärfen kannst. Ich werde dir zeigen, wie du mit nicht artgerechtem Essen umgehen kannst, ohne ganz darauf zu verzichten. Dein Ego braucht schließlich auch Futter, doch darauf komme ich später zurück.

 

 

Nicht artgerecht

 

Wenn wir von „nicht artgerecht“ sprechen, dann meinen wir vor allem die Haltung von Haus- oder Wildtieren in unserer Gefangenschaft. Ich selbst habe Hunde, Schildkröten und Fische, und für meine Lieblinge tue ich alles, damit es ihnen gut geht. Es gibt es nur das beste Futter, meine beiden Hunde haben genügend Auslauf und meine Schildkröten viel Platz.

 

Beim Füttern hatte ich bei meinen Schildkröten jedoch anfangs große Fehler gemacht. Sie bekamen hauptsächlich Kopfsalat und Gurken, weil sie das Schildkrötenfutter (Trockenpellets) einfach nicht angenommen haben. Stattdessen stürzten sie sich immer auf den Salat, natürlich wollte ich ihnen Gutes tun und gab ihnen, was sie so sehr mochten. Mit dem Ergebnis, dass sie explosionsartig wuchsen, sogar so schnell, dass sich die Panzer verformten, an der Seite eindellten und sich oben Auswuchtungen bildeten. Nach ein paar Jahren hatten wir eine Schildkrötenexpertin zu Besuch, die entsetzt von meinen Tieren war und mich mit einer heftigen Standpauke versah.

 

Sie erklärte:

 

Auch wenn meine Kröten gesund waren im Sinne von „keine Krankheiten zeigten“,

so zeigte die Deformation der Panzer, dass sie in einem schlechten Gesundheitszustand waren und falsch gefüttert wurden.

Mit der richtigen und maßvollen Fütterung durch frische Wildkräuter

wächst der Panzer langsamer und das Tier bleibt gesund.

Eine gesunde Schildkröte hat einen glatten, gleichmäßigen Panzer.

Ich nahm mir das zu Herzen, sammelte von nun an Wildkräuter,

und nach ein paar Jahren verformten sich die Panzer meiner Kröten,

die Auswölbungen gingen zurück. Sie wuchsen auch längst nicht mehr so schnell.

Ich fand sehr erstaunlich, was sich alleine mit der Fütterung so alles verändern lässt.

Sehr deutlich wurde mir so vor Augen geführt, wie wichtig eine artgerechte Nahrung ist, denn meine Schildkröten zeigten Symptome, die ich niemals mit einer

falschen Fütterung in Zusammenhang gebracht hätte.

 

Bei Hunden ist es ähnlich. Bei uns im Ort gibt es eine Frau, die artgerechtes Futter für Hunde anbietet. Leute, die es kaufen, schwören darauf: Ihr Hund sei viel fitter und agiler, Fell und Augen glänzen, und der Hund erfreut sich einer Gesundheit bis ins hohe Alter. Die höheren Futterkosten wiegen die gesparten Tierarztkosten wieder auf.

 

Glänzendes Fell… und was machen wir Menschen, damit unsere Haare mehr glänzen? Wir wechseln das Shampoo und sprühen und irgendwas ins Haar. Wenn es um unsere Lieblinge geht, so achten wir gerne auf ihre Ernährung, aber wenn es um uns selbst geht…?

 

Tatsächlich ist mir eingefallen, dass ausgerechnet diese beiden Damen, die Tierbesitzer beschwören, ihre Tiere artgerecht zu füttern, selbst stark übergewichtig waren und alles andere als fit und gesund aussahen. Da haben sie etwas ganz Wichtiges leider doch nur zur Hälfte verstanden, oder?

 

Zurück zum Artgerechten Futter:

 

Wildtiere (die der Mensch in Ruhe lässt) leiden weder an „Alterserscheinungen“ noch an Zivilisations- oder Volkskrankheiten, die auch Degenerationskrankheiten heißen.

 

Vor längerem las ich einen Bericht über wilde Schwarzbären in amerikanischen Naturparks, die regelmäßig mit Essensresten vollgestopfte Abfalleimer plünderten. Sie wurden nicht nur fetter, sie verdoppelten sogar ihr Gewicht. Sie starben früher und nicht nur das: in ihrem viel kürzeren Leben bekamen sie Krankheiten, die ihre wildlebenden Artgenossen nicht kennen. Sie litten unter den gleichen „Zivilisationskrankheiten“, die auch uns Menschen plagen. Das fand ich schon ziemlich gruselig.

 

Was ist nur mit unserem Essen los?

 

 

Rote oder laue Pille?

 

Vertraue mir- du kannst entspannt bleiben, auch wenn wir jetzt zu dem ungemütlichen Teil dieses Buches kommen.

 

Ungemütlich deshalb, weil ich jetzt Dinge schreibe, die dir im wahrsten Sinne des Wortes erst einmal nicht „schmecken“ werden.

Ungemütlich deshalb, weil du Dinge erfährst, über die du dir vielleicht noch nie Gedanken gemacht hast. Mir ging es zumindest so.

Ungemütlich deshalb, weil nach dem Lesen dieses Abschnittes dein Handeln gefragt ist.

 

Aber keine Sorge: Ich werde dich an der Hand nehmen, und dir wunderbare Alternativen zeigen, so dass du dein altes Leben nicht vermissen wirst. Endlich wirst du nun erfahren, was richtige GESUNDE Ernährung ist. Du musst mir nur vertrauen und offen sein für Neues.

 

Nichts wird mehr sein, wie es war. Klingt dramatisch, gell? Das soll es auch sein, denn ich hole dich jetzt aus der „Matrix“ heraus.

 

Kannst du dich noch an den Film „Matrix“ mit Keanu Reeves erinnern?

Morpheus hält jeweils eine blaue und eine rote Pille in der Hand,

bietet sie Neo an und sagt:

 

„Du nimmst die blaue Pille –

dann endet die Geschichte hier,

du wachst auf in deinem Bett und glaubst,

was immer du glauben möchtest.

Du nimmst die rote Pille –

du bleibst im Wunderland, und ich zeige dir,

wie tief der Kaninchenbau geht.“

 

Neo zögert nicht lange, er will es wissen und schluckt die rote Pille.

 

So wird es mit diesem Artikel sein. Plötzlich erfährst du eine Wahrheit, die du vielleicht gar nicht hören wolltest, denn jetzt musst du etwas tun. Wenn du die Wahrheit erst einmal kennst, gibt es kein Zurück mehr. Denn die Tür zur „Bewussten Inkompetenz“ ist dann für immer verschlossen, vorbei die Ausrede: „Ich habe es ja nicht besser gewusst…“

 

Was man einmal weiß, verschwindet nicht wieder aus dem Kopf.

 

Aber bevor du dir Sorgen machst: Es wird gar nicht so schlimm, wie es Neo erging, nachdem er die Rote Pille geschluckt hat. Auf keinen Fall sitzt du dann im grauen Hemd in einem Raumschiff, das durch die Unterwelt düst, löffelst ungenießbaren Brei und kämpfst gegen Maschinen.

 

Im Gegenteil: Du wirst neue Geschmacks- und Genusserlebnisse haben, du wirst eine Gesundheit und Vitalität erlangen, wie du sie nie für möglich gehalten hast. Du wirst kopfschüttelnd durch einen Supermarkt gehen und all die Fallen, denen du früher nur zu gerne auf den Leim gegangen bist, lächelnd umschiffen. Du wirst dich rundherum wohlfühlen, weil dein Körper zu deinem besten Freund geworden ist.

 

 

 

Wenn du nicht bereit bist zu handeln und etwas zu ändern, so schlucke lieber die blaue Pille und lege das Buch weg. Nimm es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal in die Hand oder verschenke es (mit der Option, dass du es dir vielleicht irgendwann mal ausleihen darfst), dann ärgerst du dich vielleicht nicht so sehr um das verschwendetet Geld.

 

Wenn du die rote Pille schluckst, wird sich einiges in deinem Leben ändern, doch ist es nicht vielleicht genau das, wonach du dich schon eine ganze Weile sehnst? Schau in den Spiegel und sei ehrlich zu dir selbst, wenn du dich fragst: „Gefalle ich mir?“

 

Wenn du dich zu dick fühlst und abnehmen willst, wenn du dich hässlich fühlst und selbst nicht leiden kannst, dann musst du durch diesen Prozess durch: „Irgendwas scheint in meinem Leben schiefgelaufen zu sein, dass ich so unzufrieden mit mir bin und dass ich mich in meinem Körper nicht wohl fühle- soll das wirklich alles so bleiben?“

 

Bevor du zum nächsten Kapitel übergehst, möchte ich gleich noch einmal klarstellen, dass ich zwar „falsches Essen“ als „nicht artgerecht“ und ungesund bezeichne, dies aber nicht bedeutet, dass du das NIE mehr essen darfst.

 

Sei bitte nicht böse, wenn ich nun vieles, was du über alles liebst, nun gnadenlos an den Pranger stelle. Dieses Buch soll aufklären, nicht unglücklich machen. Ich bin ein Freund deines Egos und weiß genau, wie du dich gleich fühlen wirst.

 

Es wird etwas wehtun, und zunächst wirst du griesgrämig und vielleicht auch aggressiv reagieren. Denke bitte daran, was ich über die Prägungen geschrieben habe. Aber bitte keine Angst, ich habe natürlich eine passende Lösung für dich parat. Du musst nur durchhalten und weiterlesen.

 

Bitte versuche, dich bei den folgenden Kapiteln frei von Bewertungen zu machen, sonst machst du es dir unnötig schwer. Noch einmal: Es geht nur um die richtige Aufklärung, damit du weißt, was dich krankmacht und warum. Es geht nicht darum, künftig ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn du diese Sachen weiterhin isst.

 

Es geht um das richtige Bewusstsein.

 

Ich lasse dich in dieser schweren Stunde nicht alleine und werde dir später einige Lösungsansätze anbieten, mit denen du dir deine geeignete Ernährung zusammenbasteln kannst.

 

Die meisten Menschen sind sich sicher, dass sie sich (halbwegs) gesund ernähren. Zumindest behaupten sie das, weil sie sich in ihre Ernährungsgewohnheiten nur ungern reinreden lassen wollen. Reingeredet wird aber trotzdem überall, da es scheinbar doch für alle ein spannendes Thema ist.

 

Allerdings gibt es so viele Weisheiten darüber, was gesund sein soll und was nicht, und so bleibt es nicht aus, dass sich diese Weisheiten gegenseitig widersprechen. Deshalb ist bei dem Thema „Gesund essen“ immer Streit vorprogrammiert, der so manche Freundschaft auf dem Gewissen hat.

 

Dabei ist es total einfach, zu beurteilen, was gesund ist und was nicht. Wir dürfen das einfach nicht zu kompliziert sehen:

 

Lebensmittel und Nahrungsmittel

 

Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass ich bisher das Wort „Lebensmittel“ kaum benutzt, sondern nur von „Nahrungsmitteln“ geschrieben habe. Genau in dieser Unterscheidung liegt die Lösung. Unser Problem ist nämlich, dass die heutige Zivilisationskost fast nur noch aus Nahrungsmitteln und nicht aus Lebensmitteln besteht.

 

Als LEBENsmittel wird alles bezeichnet, was noch lebendig und somit für die Gesunderhaltung unentbehrlich ist. (Natürlich meine ich mit lebendig nicht, dass wir jetzt Tiere jagen und sie lebend mit Haut und Haar verspeisen sollen.)

 

Lebensmittel sind entweder noch ganz naturbelassen oder nur mechanisch verändert oder fermentativ verändert. Sie enthalten noch die Vitalstoffe der von der Natur vorgesehenen Menge und in einem harmonischen Verhältnis.

 

Ein NAHRUNGsmittel hingegen ist mehr oder weniger „tot“.

 

Durch Erhitzung, Konservierung und Präparierung sind Nahrungsmittel mehr oder weniger denaturiert. Leider reichen Nahrungsmittel für die Gesunderhaltung nicht aus. Sie sind als tote Nahrung lediglich Träger von Nährstoffen und nur fähig, Teilaufgaben zu erfüllen. Sie lassen keine eigenen Stoffwechselvorgänge erkennen, weil sie über keine eigenen Fermente (Enzyme) mehr verfügen.

 

Was sind Lebensmittel?

 

Als Lebensmittel gelten also ungekochte und unverarbeitete Speisen.

 

Dazu zählen u.a. rohes Obst, unerhitztes Gemüse, kaltgepresste Öle, unbehandelte Samen wie Nüsse, Mandeln, Ölsamen, Oliven oder Getreide, Sprossen, Honig, Algen usw.

 

Das klingt jetzt vielleicht erst einmal langweilig, doch ein Rohköstler hat tolle Tricks auf Lager, um aus seinen Lebensmitteln wahre Gourmetspeisen zu zaubern, darauf komme ich später noch zurück.

 

Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass manche Lebensmittel auf ihrer Verpackung die Aufschrift „Rohkostqualität“ tragen. (Die findest du seltener in Supermärkten, aber immer öfter in ausgesuchten Läden.)

 

Als „roh“ gilt alles, was naturbelassen ist, also nicht über 48°C erhitzt, nicht industriell behandelt oder durch Zusatzstoffe verändert wurde. Aber auch fermentierte Nahrungsmittel werden als „rohköstlich“ angesehen. Durch das Fermentieren wird dem Nahrungsmittel nämlich wieder Leben eingehaucht; sie enthalten Bakterien, die Immunsystem und Verdauung stärken.

 

Rohe Lebensmittel besitzen Heilkräfte, machen uns gesund und schenken uns echte Energie.

 

 

Werner Kollath und Max Bircher-Brenner

 

Professor Werner Kollath (1892-1970) hat bereits in den Vierzigerjahren ein Buch veröffentlicht, das eine Ohrfeige der alten Ernährungslehre war. I

n seinem Klassiker „Die Ordnung unserer Nahrung“ stellte eine Tabelle auf, in der er zwischen Lebensmitteln und Nahrungsmitteln unterschied und klagte:

 

„Der Mensch ist das einzige Lebewesen,

dass seine Nahrung zerstört, bevor er sie isst.“.

 

Tatsächlich deckten sich seine Forschungsergebnisse mit denen von Dr. Max Bircher-Brenner (1867-1939). Bircher-Brenner empfahl schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts sein Müsli, das heute als Bircher-Müsli weltbekannt ist.

Erst später trafen die beiden großen Forscher zusammen. Bircher-Brenner war auch nach seinem Ableben für Kollath eine große Inspiration.

 

In der Zeit der Industrierevolution gab es noch viele andere besorgte Ärzte, die die „neue“ Ernährung kritisch sahen, doch leider wurden nur die wenigsten erhört.

 

Das Geld lockte, die wirtschaftlichen Interessen waren einfach zu stark und den großartigen Fortschritt wollte niemand aufhalten, auch wenn er zulasten der Gesundheit ging. Als „Anders-denkender“ hatte man es auch damals sicher nicht einfach.

 

Ich finde es erschreckend, dass all die düsteren Voraussagungen dieser Ärzte eingetroffen sind. In einer Zeit, in der die Industriealisierung gerade erst begonnen hatte, warnten sie bereits vor den Krankheiten, die heute unsere Gesellschaft fest im Griff haben.

 

Zum Glück gab es solche außergewöhnlichen Menschen wie Werner Kollath und Bircher-Brenner. Wir können heute noch von ihrem großartigen Erbe profitieren. Kollath hegte auch eine tiefe Freundschaft zu Albert Schweizer und Dr. Max Otto Bruker, deren Vermächtnisse bis heute unvergessen sind.

 

Dr. med. M.O. Bruker (1909-2001) hat die Lehren von Kollath übernommen und leistete unermüdlich Aufklärung über natürliche Ernährung. Ihn interessierten die Ursachen von Krankheiten und nicht die Symptome.

Als Bruker in den Siebzigern begann, Zucker als Schadstoff zu bezeichnen, wurde er von der Zuckerindustrie verklagt. Brukers Argumente für die schädlichen Wirkungen des Zuckers beeindruckten das Gericht jedoch so sehr, dass es nicht zugunsten der Wirtschaft entschied, sondern Bruker Recht gab. Darauf komme ich später noch einmal zurück.

 

 

Der Fluch der Industrierevolution

 

Es lebe der Fortschritt!

Alles begann mit der industriellen Revolution im neunzehnten Jahrhundert:

 

Das schlimmste, was der Menschheit passieren konnte, waren hervorragende Erfindungen, die unsere Nahrung zerstören. Nahrung sollte haltbar gemacht werden, damit sie ständig verfügbar war. So nahm die Katastrophe ihren Lauf.

 

Es gibt drei Erfindungen, die sich besser nie durchgesetzt hätten:

Die Massenproduktion von Auszugsmehlen durch den Stahlwalzenmechanismus (1784), Das Raffinieren von Zucker (1813) und die Konservierungstechnik in Blechdosen (1810).

 

 

Auszugsmehle

 

Unter Auszugsmehlen versteht man Mehle, bei denen vor dem eigentlichen Mahlvorgang die Randschichten und der Keim entfernt werden.

Dabei ist es unerheblich, um welches Getreide es sich hierbei handelt: Auszugsmehl aus Roggen heißt Graumehl, aus Weizen Weißmehl, beide gehören zu den Hauptursachen für die ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten.

 

Allen Auszugsmehlen fehlen wichtige Vitalstoffe, vor allem das Vitamin B1, das bei der Beseitigung des Keims mit entfernt wird.

Kein Lebensmittel erhält auf so kleinen Raum so viel Vitamin B1 wie der Getreidekeim, und inzwischen ist bekannt, dass der Mensch in zivilisierten Staaten an einer ständigen Unterversorgung von Vitamin B1, das im Stoffwechselgeschehen eine so zentrale und wichtige Stellung einnimmt, leidet.

 

Ursprünglich wurde jedes Mehl aus dem ganzen Getreidekorn hergestellt, doch weil der Keim ölhaltig ist, ist ein solches Vollkornmehl nicht haltbar. Es wird nach ein paar Tagen oder Wochen ranzig.

 

Die Auszugsmehle, die nur noch den Stärkekern enthalten, sind deshalb unbegrenzt haltbar. Logisch: Was schon tot ist, das muss nicht mehr sterben.

 

 

Unser tägliches Brot: die wichtigste Krankheitsursache

 

Es ist schon erschreckend, welche Wandlungen das Brot in den letzten Jahrhunderten durchgemacht hat.

 

Jahrtausende hat die Getreidenahrung eine zentrale Rolle in der Ernährung der Völker gespielt. Bis zum neunzehnten Jahrhundert wurde auf der ganzen Welt die Getreidenahrung ausschließlich aus dem vollen Korn hergestellt, völlig gleich, ob es sich hierbei um Weizen, Roggen, Hafer, Gerste oder Hirse handelte.

 

Im Zuge der Entstehung von Großstädten gab es Versorgungsprobleme und es kam der Wunsch auf, Nahrungsmittel haltbar zu machen. Das haltbare Mehl, quasi die Mehlkonserve, wurde fast zeitgleich mit dem Eindünsten und Einwecken erfunden.

 

Die Entkeimung des Mehls wurde von der damals herrschenden Ernährungslehre unterstützt, da man das Nahrungsmittel umso wertvoller hielt, je konzentrierter es die drei Grundnährstoffe enthält. Der kohlehydrathaltige Kern wurde für das Wertvollste am Korn angesehen. Auf das bisschen Fett im Kern konnte man locker verzichten und die Randschichten wurden sowieso als zellulosehaltiger Ballast angesehen.

 

Deshalb der Ausdruck „Ballaststoffe“, da man den Eindruck hatte, dass diese Stoffe lästig und unnötig seien. Wie falsch diese Annahme war, hat sich hoffentlich inzwischen überall herumgesprochen. Unsere Darmflora liebt nämlich Ballaststoffe, deshalb werden sie nun lieber als „Faserstoffe“ bezeichnet.

 

Heute wissen wir, dass der Keim und die Randschichten wertvolle Vitalstoffe enthalten, die wir unbedingt für die Erhaltung unserer Gesundheit brauchen.

 

 

Kein Unterschied zwischen Weizen oder Roggen

 

Dr. William Davis hat sich mit seinem Buch „Weizenwampe“ auf eine Getreidesorte eingeschossen, doch damit hat er nur dazu beigetragen, dass sich ein verheerender Irrtum noch mehr verfestigt.

 

Auch ich habe bis vor kurzem geglaubt, dass ein dunkles Roggenbrot viel gesünder sei als Weißbrot, denn so wurde mir das ein Leben lang suggeriert.

Wer weiß denn schon, dass in der Minderwertigkeit zwischen Weißmehl und Graumehl gar kein Unterschied besteht?

 

Auszugsmehle aus Weizen und Auszugsmehle aus Roggen sind aber gleichermaßen vitalstoffarm und gesundheitsschädlich. Das gilt natürlich auch für Auszugsmehle aus Hafer, Gerste und Hirse.

 

Übrigens: Ratten, die nur mit Weißmehl gefüttert werden, sterben nach wenigen Wochen, während ihre Kontrollpartner, die Vollkornmehl bekommen, gesund bleiben.

Gibt es noch einen besseren Beweis für die biologische Minderwertigkeit von Auszugsmehlen?

 

 

Lass dich nicht von der Farbe des Brotes täuschen!

 

Besonders verhängnisvoll ist die Verwechslung von Schwarzbrot mit Vollkornbrot, oder die Tatsache, dass wir vieles für Vollkorn halten, was es gar nicht ist.

Dunkle Brötchen, die ganze Körner enthalten und mit Malzextrakt eingefärbt wurden, sind keinesfalls gesünder als ein helles Weizenbrötchen.

 

Du kannst einem Brot leider nicht ansehen, ob es ein Vollkornbrot ist oder nicht.

 

Ein helles Brot kann den Keim enthalten, wie zum Beispiel Weizenschrotbrot, und ist dadurch als Vollkornbrot wertvoller als ein entkeimtes Schwarzbrot.

Wenn vor der Schrotung der Keim entfernt wird, hat das Brot zwar eine grobe Struktur, ist aber kein Vollkornbrot.

Wird das ganze Korn aber zu feinstem Mehl vermahlen, ist es trotz seiner Feinheit ein Vollkornmehl.

 

Wenn du das nächste Mal etwas aus Vollkorn kaufst, dann bedenke, dass die Haltbarkeit eines ECHTEN, naturbelassenes Vollkornmehls nur sehr begrenzt ist.

 

Am besten ist das Brot, wenn das Mehl erst kurz vor dem Backvorgang gemahlen oder geschrotet wurde, natürlich aus ganzen Körnern. Bald nach der Schrotung leiten nämlich die Eigenfermente durch Zutritt von Luftsauerstoff eine chemische Umsetzung ein, die zu Wirkstoffverlusten führt.

Solch ein Brot wirst du sehr teuer bezahlen, und meines Wissens gibt es nur eine Handvoll Bäcker in Deutschland, die überhaupt so backen.

 

Ein weiterer Punkt ist, dass unser heutiges Getreide mit dem Korn vor hunderten von Jahren fast nichts mehr gemeinsam hat.

 

Die Böden sind ausgelaugt und müssen chemisch gedüngt werden, damit überhaupt noch etwas wachsen kann.

Das Saatgut erhalten die Bauern von Agrarmonopolisten, die bestimmen, welche Pflanzen angepflanzt werden dürfen. Die Hybridpflanzen der Saatgutkonzerne sind so verändert worden, dass sie neben „verbesserten“ Wachstumseigenschaften keine eigenen Abwehrkräfte mehr besitzen.

Außerdem können diese Pflanzen nicht mehr vermehrt werden, sie tragen nur einmal Früchte und sind dann unfruchtbar. Der Bauer muss das Saatgut deshalb jedes Jahr neu kaufen und bekommt dazu die passenden Insektengifte verkauft.

 

 

Raffinierter Zucker

 

Bei dem Fabrikzucker verhält es sich ähnlich wie mit Brot:

Zucker stellt wie das Auszugsmehl nur isolierte Kohlenhydrate zur Verfügung, die keine Vitalstoffe besitzen.

 

Zucker liefert unserem Körper keinerlei Nährstoffe. Von „leeren Kalorien“ zu sprechen ist aber trotzdem ein großes Understatement.

 

Alleine über die negativen Auswirkungen von Zucker ließen sich bändeweise Bücher schreiben, und das wurde auch schon fleißig getan.

 

Ich werde die wichtigsten Fakten in einem eigenen Artikel zusammenfassen.

 

 

Konserven

 

Auch das Konservieren von Nahrungsmitteln ist eine Errungenschaft, die auf Kosten der Gesundheit geht.

 

Bereits Napoleon rief einen Wettbewerb aus, um die beste Methode zu finden, die Essen für seine Armee konservieren sollte. Die ersten Dosen wurden mit Pech versiegelt.

Bereits im Jahre 1860 war Dosennahrung weit verbreitet. Die Konserven wurden sorgfältig gekocht, dann wurden ihnen Konservierungsstoffe und Salz zugefügt, um die Haltbarkeitsdauer zu erhöhen. Dosenprodukte haben eine Haltbarkeitsdauer von zwei Jahren und länger.

 

All die neuen Produkte wie Dosennahrung, Weißbrote oder Zuckerspeisen wurden nicht nur gepriesen, weil sie günstig und praktisch waren, sie galten auch als ein Symbol für den menschlichen Fortschritt. Weißbrotessen wurde als vornehm angesehen und zum Privileg der feinen und reichen Leute.

 

Die fortschrittlichen Produkte unterstützen die dankbaren Hausfrauen. Sie mussten nicht mehr stundenlang kochen oder ihre Kinder stillen. Erstmals in der Menschheitsgeschichte haben sich fast alle Speisen in haltbare, aber tote Nahrung verwandelt.

 

Wer die moderne Entwicklung nicht mitmachte, musste sich Rückständigkeit vorwerfen lassen.

 

Die wachsende Industrie freute sich.

Sie machte die Menschen mehr und mehr von sich abhängig

und führte sie immer weiter weg von der Natur.

 

Bei der Produktion von Essen geht inzwischen gar nicht mehr darum, dass ein Nahrungsmittel bekömmlich und qualitativ gut ist, sondern darum, dass es haltbar und billig ist.

 

 

Die Ordnung unserer Nahrung

 

Ich möchte der Vollständigkeit halber noch einmal kurz auf die Lebensmittel eingehen, die Werner Kollath in drei Klassen eingeteilt hat.

 

Seine lebendige Nahrung ist entweder noch ganz naturbelassen, dazu zählte er auch rohe Eier und rohe Milch (Spalte 1) oder nur mechanisch verändert (Spalte 2).

Darunter verstand

er kaltgepresste Öle, geschrotetes oder gemahlenes Getreide, aber auch Rahm und Butter aus Rohmilch.

 

In der 3. Spalte stehen die fermentativ veränderten Lebensmittel. Dazu gehören durch Eigenfermente, Hefe und Bakterien umgewandelten Nahrungsmittel, wie Vollkornschrot-Breie, Gärmilch, milchsaures Gärgemüse wie Sauerkraut, Schabefleisch und alkoholische Gärgetränke wie Wein und Bier (Hurra, endlich mal ein Lichtblick…!)

 

Diese Lebensmittel verlieren durch die Gärung zwar Vitalstoffe, doch es entstehen auch neue: Aromastoffe und Stoffe mit krankheitsverhütender Wirkung, wie zum Beispiel Milchsäure.

Hefen können verschiedene Vitamine, darunter Vitamin B1 und B12 produzieren und damit sogar ein Brot aus Auszugsmehlen wieder aufwerten.

 

Kommen wir nun zu den nächsten drei Spalten, so sind wir wieder bei den Nahrungsmitteln angelangt. Es tut nun gleich ein bisschen weh…

 

 

Was sind Nahrungsmittel?

Durch Erhitzung veränderte Nahrungsmittel (Spalte 4)

 

Beim Kochen wird ein Großteil (bis zu 70%) der Vitalstoffe zerstört, die in frischem Obst, Gemüse, Grünkost, Samen und Nüssen vorkommen. Aus unseren Lebensmitteln werden Nahrungsmittel, denn sie leben ja nicht mehr.

 

Du kannst das ganz einfach nachweisen, wenn du ein Getreidekorn abkochst und dann in die Erde pflanzt: es wird nichts mehr wachsen, der Keim ist tot.

 

Bei 45-48°C werden alle Enzyme inaktiv und bei 57°C werden Vitamine und andere sekundäre Pflanzenstoffe vernichtet.

 

Ballaststoffe im Gemüse werden durch Kochen zerstört bzw. verändert und büßen so ihre positive Wirkung auf unser Verdauungssystem ein.

 

Auch durch leichtes Erhitzen werden nahezu alle Vitalstoffe vernichtet. Eigenfermente, Aroma und Duftstoffe sind tot, der Vitamingehalt stark vermindert.

 

Wegen der unterschiedlichen Hitzeempfindlichkeit wird die Ausgewogenheit der einzelnen Vitamine untereinander verschoben. Mineralsalze werden ausgelaugt und auch hier das Verhältnis wegen der unterschiedlichen Löslichkeit untereinander verändert.

 

 

Durch Konservierung veränderte Nahrungsmittel (Spalte 5)

 

Kollath rechnet nicht nur die Büchsennahrung zu den Konserven, sondern auch Dauerbackwaren, Kuchen und Torten. Die Konservierung geschieht durch Erhitzung, Trocknung und chemische Verfahren, also fällt darunter das Backen, die Herstellung von Marmelade und die Pasteurisierung der Milch.

Nahrungsmittel mit E-Nummern weisen auf chemische Konservierung hin.

 

„Konservieren“ bedeutet haltbar machen.

Wenn etwas „verdirbt“, dann ist der Verrottungs- bzw. der Verwesungsprozess eingeleitet worden, ein ganz natürlicher Vorgang in unserem Öko-Kreislauf.

 

Wenn etwas verfault, dann meinen wir meist den Abbau durch Bakterien,

wenn etwas verschimmelt, dann sehen wir hauptsächlich Pilze am Werk.

 

Wenn etwas konserviert, also „gut haltbar“ ist, dann meinen wir damit, dass Mikroorganismen dieses Nahrungsmittel nicht zersetzen. Eben, weil weder ein Pilz noch ein Bakterium dieses Produkt als eine „ehemals lebende“ oder überhaupt als natürliche Substanz erkennt und deshalb keine Notwendigkeit darin sieht, seine Arbeit zu verrichten.

 

Nun ist die Frage: Wenn doch nicht mal ein Mikroorganismus Interesse an einem Nahrungsmittel hat, was soll uns diese Speise dann noch Gutes tun können?

 

Tiefkühlung kann man übrigens als Konservierung der Natur bezeichnen. Da aber Gemüse vor dem Einfrieren oftmals blanchiert wird, kommt es doch zu erheblichen Vitalstoff-Verlusten. Wenn du deine Lebensmittel selbst einfrierst, verzichtest du besser auf dieses Verfahren.

 

Eine Tiefkühlpizza oder Fischstäbchen zählen übrigens nicht zu den konservierten Nahrungsmitteln, solche Speisen kommen in die nächste Spalte:

 

 

Durch Präparierung veränderte Nahrungsmittel (Spalte 6)

 

Die biologisch minderwertigsten Nahrungsstoffe finden sich in der letzten Rubrik der verarbeiteten Nahrungsmittel, den sogenannten Präparaten.

 

Die meisten dieser Nahrungsmittel werden aus nicht naturbelassenen Zutaten industriell hergestellt und haltbar gemacht, damit sie wochen- oder monatelang in den Regalen stehen können. Zum Teil werden aus Lebensmitteln bestimmte Nährstoffe isoliert herausgezogen. Die dabei entstehenden Stoffe haben eine völlig andere Wirkung als ihre Ausgangsprodukte.

 

Streng genommen dürften diese Präparate gar nicht unter die Nahrungsmittel gerechnet werden. Würden wir sie aber von der Nahrungsmitteltabelle streichen, könnte das Essen, welches wir uns tagtäglich einverleiben und so normal für uns geworden ist, leider nirgends auftauchen.

 

Ursprünglich dachte Dr. Kollath bei „Präparaten“ wohl eher an Brot und Teigwaren aus Auszugsmehlen, denn die sah er als die minderwertigsten Nahrungsmittel an. Dasselbe gilt für alle Fabrikzuckerarten, Kunstfette und Margarinen.

 

Wenn Kollath wüsste,

wie unser Essen heute aussieht,

würde er wohl im Grabe rotieren.

 

Es ist eigentlich kein Wunder, dass wir von diesen Nahrungsmitteln große Mengen in uns hineinstopfen und selbst nach 4000 Kalorien kein Sättigungsgefühl haben. Wir sind nämlich trotzdem mit Vitalstoffen hochgradig unterversorgt.

 

So lassen sich leicht Energiemangel, aber auch die Heißhungerattacken und Stimmungstiefs erklären.

 

 

Die Ernährungspyramide

 

Ich habe Kollaths Tabelle vorgestellt, damit du ein Bild davon hast, wie sehr man sich bereits vor über 80 Jahren über eine Mangelernährung sorgte.

 

Wenn du diese Tabelle mit unserer gängigen Ernährungspyramide vergleichst, dann fällt dir sicher auf, dass wir uns in dieser Hinsicht rückwärts bewegt haben.

Brot und Teigwaren, die bei uns fast ausschließlich aus Auszugsmehlen hergestellt sind, werden wärmstens empfohlen (mehrmals täglich) und sind in der Pyramide ziemlich breit aufgestellt.

 

Auch Milchprodukte werden in Deutschland noch den Himmel gehoben, da ist beispielsweise Kanada schon weiter, denn künftig sollen alle Milchprodukte aus deren Ernährungspyramide verschwinden.

 

 

Milch

 

Zur Milch soll kurz gesagt sein:

 

Ganz unabhängig von der Frage, ob es als Mensch überhaupt sinnvoll ist, die Muttermilch von Rindern zu trinken (Löwen trinken ja auch nicht die Muttermilch von Giraffen oder Pferde die Milch von Schafen), sind wir im Tierreich das einzige Säugetier, dass auch nach dem Säuglingsalter Milch trinkt, von unseren Hauskatzen vielleicht einmal abgesehen.

 

Letztendlich sollte jeder für sich selbst entscheiden, was er davon hält.

 

Dr. Kollath hatte die Rohmilch in die erste Spalte seiner Lebensmittel gepackt. Unsere heutige H-Milch jedoch gehört in die Spalte der konservierten Nahrungsmittel.

 

Rohmilch zu verkaufen ist in Deutschland mittlerweile verboten. Unsere Nahrungsmittel müssen „sicher“ sein, und in Rohmilch sieht man hierzulande als große infektöse Gefahr.

 

Kein Wunder: Früher hat die Bäuerin vor dem Melken der Kuh liebevoll das Euter abgewaschen, denn es klebt immer ein bisschen Blut und Eiter dran. Ich habe meine Kinder gestillt und kann bestätigen, welch ein Schmodder sich da über Nacht ansammeln kann.

Wäre diese Verunreinigung in die Milch gekommen, wäre die bereits auf dem Weg zur Küche sauer geworden.

Heute werden die Kühe größtenteils maschinell gemolken, und kein Milchbauer hat noch Zeit, Euter abzuwaschen.

Den Rest kannst du dir denken: Blut und Eiter wandern in die Milch.

 

Deshalb muss die Milch eiligst durch (Ultrahoch-)Erhitzung bei etwa 130°C sterilisiert werden. Das killt aber nicht nur die Bakterien, sondern denaturiert die Proteine und tötet sämtliche Vitalstoffe ab. Danach wird die Milch homogenisiert, damit sie nicht „aufrahmt“: Die Fettkügelchen werden verkleinert, indem die Milch unter hohem Druck auf eine Metallplatte gespritzt wird. Fertig ist die H-Milch.

 

Nach solch einer brutalen Behandlung ist von dem, was die Milch früher so wertvoll gemacht hat, leider nichts mehr übrig.

 

Übrigens ist Frischmilch auch keine Rohmilch. Die Rohmilch wurde pasteurisiert, das heißt, die wird eine Viertelstunde lang bei etwa 75°C erhitzt. Das zerstört die Keime, unter anderem auch die nützlichen Milchsäurebakterien und natürlich auch wieder den größten Teil der Vitalstoffe. Die so erhaltene „Frischmilch“ muss gekühlt werden und hält sich maximal zehn Tage.

 

 

Lange geht es "gut"...

 

So weit, so gut.

 

Vielleicht hast du dich beim Lesen der letzten Seiten gefragt:

 

„Wow, wenn doch alles, was wir essen, so schlimm ist,

wieso werden wir denn da nicht alle in kürzester Zeit krank?

Warum rafft unser Essen uns nicht alle dahin,

wenn es so gesundheitsschädlich sein soll???“

 

Das habe ich mich auch gefragt. Wir leben schließlich in einer schnelllebigen Gesellschaft und erwarten, dass alles, was wir tun, sofort eine Wirkung zeigt.

 

Unser Körper leidet zwar an minderwertigem Essen, aber er hält trotzdem viele Jahre durch. Forschungen haben bestätigt:

 

Ein Mensch kann mit Zivilisationskost ein hohes Alter erreichen,

obwohl er krank ist. Es dauert Jahrzehnte,

bis eine Krankheit sich so weit entwickelt hat,

dass sie Beschwerden hervorruft.

 

Bei so einem langen Zeitraum fällt es natürlich schwer, die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung zu verstehen. Oft werden die Zusammenhänge zwischen Ernährung und bestimmten Krankheiten auch heute noch übersehen.

Jedoch ist keine Krankheit schicksalhaft mit dem Alter verbunden.

 

Die „Alters“krankheiten kommen nicht durch das Alter, sondern im Alter.

 

 

Vitamine vs. Vitalstoffe

 

Ein reiner Vitaminmangel zeigt sich am Körper bereits nach wenigen Wochen, doch der Schaden lässt sich durch Zuführung der fehlenden Vitamine auch sehr rasch wieder beheben. Das berühmteste Beispiel ist wohl Skorbut, der durch Vitamin-C-Mangel entsteht und früher häufig unter Seefahrern aufgetaucht ist.

 

Bei Vitalstoffmangel sieht das etwas anders aus:

Du merkst ihn nicht, denn dein Körper leidet im Stillen. Die Zellen brauchen erst langsam ihre Speicher auf. Jahre über Jahre der Mangelernährung versucht der Körper zu kompensieren und auszugleichen.

Es macht das Beste aus dem, was er eben bekommt, schließlich ist es sein Job, zu überleben. Dein Körper sorgt dafür, dass es dir gut geht, deshalb sucht er immer den Ausgleich.

 

Doch wenn dann eine Krankheit wegen Vitalstoffmangel auftritt, ist es sehr oft schon zu spät. Schädigungen durch Vitalstoffmangel sind nämlich nicht mehr umkehrbar.

Was wir als chronische Krankheiten, unheilbare Krankheiten oder Alterserscheinungen kennen, ist größtenteils das Ergebnis von jahrelanger Mangelernährung und dauerhaft fehlenden Vitalstoffen.

 

Allerdings brechen viele dieser Krankheiten aus, BEVOR es ganz zu spät ist, quasi als letzter Warnhinweis.

Nun kannst du dir denken, dass keine Krankheit einfach so aus dem „Nichts“ kommt.

Also beginne besser heute als morgen damit, deinen Körper anständig mit Vitalstoffen zu versorgen…!

 

Umdenken ist sinnvoll:

Bei „Ernährungsumstellung“

denken wir erst einmal an den Verzicht,

und das macht oft Angst.

Wie wäre es, wenn wir erst mal aufhören,

das weglassen, was nicht guttut,

sondern erst einmal das zuführen,

was der Körper wirklich braucht?

 

Ein erhöhter Konsum von rohem Gemüse und Obst kann heilen.

 

Forschungsbeweise erbrachten den Beweis, dass Rohkost in Bezug auf Krebserkrankungen von Magen, Speiseröhre, Lunge, Mund- und Rachenhöhle, Gebärmutterschleimhaut, Bauchspeicheldrüse und Dickdarm eine schützende Wirkung hat.

Der häufige Verzehr von rohem Obst und Gemüse hat positive Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes (früher durfte man dazu noch Zuckerkrankheit sagen), Schlaganfall, Fettleibigkeit, Divertikulose (Veränderung des Dickdarms in Form von kleinen Ausstülpungen der Darmwand) und grauem Star, nur um einiges zu nennen.

 

Trotzdem verstehe ich deine Angst bei der Vorstellung, ab jetzt nur noch Stangesellerie knabbern zu dürfen.

 

 

„Ego-Futter“

 

Nun weißt du, was ich bisher mit „falschem Essen“ gemeint habe.

 

Wenn ich alle Nahrungsmittel als „falsches“ oder „nicht artgerechtes“ Essen bezeichne, fällt darunter aber fast alles, was der moderne Mensch so isst.

 

Es lässt sich zusammenfassen, dass die Zivilisationskost, damit ist konventionelle Kost (oder böse ausgedrückt „Mainstream-Essen“) gemeint, fast vollständig minderwertig und schädlich für uns ist.

 

Doch was machen wir jetzt mit den ganzen schlimmen Nachrichten?

 

Da ich, sicher genauso wie du, viele Nahrungsmittel sehr lieb gewonnen habe und es mir schwer fallen würde, sie ganz aufzugeben, nenne ich diese Lieblinge fortan „Egofutter“.

 

„Egofutter“ steht für alle Nahrungsmittel (hauptsächlich die aus der letzten Spalte), die ich sehr vermissen würde, wenn ich sie mir vorenthalte. Egofutter ist das „winkende Essen“, das uns auf Schritt und Tritt stalkt, weil es mir nicht aus dem Kopf geht.

 

Wie ich mit dem Egofutter umgehe, erfährst du später.

 

 

Zusatzstoffe in unserem Essen

 

Bedauerlicherweise war das noch nicht alles.

 

Die Industrie hat sich nämlich nicht nur darauf beschränkt, die Vitalstoffe in unserem Essen abzutöten, sondern versieht es auch mit einer unfassbaren Menge an Zusatzstoffen.

 

Als unsere Oma vor 50 Jahren noch gekocht hat, brauchte sie nur eine Handvoll Zusatzstoffe, wie etwa Salz, Pfeffer und Gewürze. Heute finden sich in dem gleichen Essen mindestens 50 verschiedene fremde Stoffe. Diese Zahl vermehrt sich auf ein Vielfaches, wenn wir uns die unglaubliche Vielfalt von Fastfood anschauen.

 

Was alles und in welcher Menge von diesem Zeug in Präparaten enthalten sind, werden wir wohl nie vollständig erfahren, schon gar nicht, wie die Auswirkungen, auch längerfristig gesehen, auf unsere Gesundheit sind.

 

Das heißt, unser Körper leidet doppelt: Auf der einen Seite bekommt er kein ordentliches Material, um gesund zu bleiben, auf der anderen Seite wird er noch überladen mit Giftmüll.

 

Der Grund, warum der menschliche Körper bei dieser Vielzahl an Fremdstoffen neben der Unterversorgung nicht sofort in die Knie geht, liegt in seiner bemerkenswerten Wandelbarkeit. Unser intelligenter Körper ist ein Überlebenskünstler, der stets einen Notfallplan in der Tasche hat. Auch wenn er schon lange aus dem letzten Loch pfeift, macht er so lange es geht weiter und bemüht sich, einen halbwegs normalen Stoffwechsel zustande zu bringen.

 

Eine großartige Leistung, was wir übrigens viel zu wenig würdigen.

 

Ich habe schon öfter das Argument gehört, dass der menschliche Körper sich an die heutige Ernährung angepasst haben soll. Leute, die das denken, haben vermutlich den Wandel der Evolution im Kopf.

 

Aber auch wenn der Mensch sich im Laufe der Evolution an verschiedene Begebenheiten anpassen konnte, darf man nicht vergessen, dass dies jeweils Millionen von Jahren gedauert hat. Und nun soll ein Körper eine derart radikale und vor allem UNNATÜRLICHE Änderung wegstecken, die gerade mal hundert Jahre alt ist?

 

 

Das war's vorerst...

Bitte verzeih, dass ich diesen Artikel an der Stelle abschließe.

 

Der nächste Teil ist in Vorbereitung, und ich beeile mich, ihn fertigzustellen.

Dort befasse ich mich mit schädlichen Zusatzstoffen und erkläre, was diese in unserem Körper anrichten.

 

Ich muss beim Thema Krankheit bleiben, damit dir ein paar wichtige Zusammenhänge für Deine Gesundheit bewusst werden. Danach suchen wir gemeinsam eine Lösung, wie wir uns gesund und trotzdem glücklich ernähren ;-)

 

Natürlich interessiert mich deine Meinung zu diesem Thema sehr. Vielleicht bist du völlig anderer Meinung? Vielleicht habe ich dir aus der Seele gesprochen? Ähnliche oder ganz andere Erfahrungen gemacht?

Hast Du noch Anregungen und Tipps? Oder Kritik?

Ich freue mich über jeden Beitrag, der meinen Blog belebt.

 

Herzlich, deine Lina

 

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Herzlich, Deine Lina

 

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